Holzarbeiten und Umzugskisten

Während ich draußen noch mit den letzten Bootsarbeiten beschäftigt bin, geht´s im Haus mit der Zusammenstellung wichtiger Ausrüstungsgegenstände weiter.  

Beginnen wir in der Werft.  

Luise und ich arbeiten die Holzplanken der Badeplattform auf. Zunächst muss der alte Lack runter. Ich merke schnell, dass Schleifen hier nicht zum Ziel führt und schnappe mir die Heißluftpistole und einen Spachtel. Schon besser, der Lack lässt sich gut ablösen. Ich übertrage die Arbeiten auf Luise, die mit Ausdauer alle Bretter vom alten Lack befreit. Was nicht abgeht, schleife ich mit der Maschine ab. Gemeinsam schaffen wir die Überarbeitung der Bretter in wenigen Stunden.

Der Edelstahlrahmen der Badeplattform ist übrigens noch in einer anderen Werkstatt. Der Rahmen muss nämlich umgebaut werden. An der Plattform ist unsere Badeleiter / Gangway montiert.  Nun soll am Heck der GOOD FELLOW unsere Rettungsinsel montiert werden – genau dort, wo die Leiter ausgeklappt werden soll. Hier stört die Insel, das Ausklappen ist nicht mehr möglich. Die Leiter muss also die Seite wechseln. Dafür muss an der Steuerbordseite ein Edelstahlrohr am Rahmen der Plattform angeschweißt und die Halterungen der Leiter versetzt werden. Wieder einmal muss ein Profi ran. An dieser Stelle Danke an Fred für seine professionelle Hilfe. 

Und was ist, wenn der Wal zuschnappt?  Das ist auch wieder ein Thema für sich.  In Spanien und Portugal greifen Orcas neuerdings Segelboote an und beißen in die Ruderblätter, bis diese kaputt sind. Warum die Tiere das machen, weiß kein Mensch. Parallelen zu F. Schätzings Roman “Der Schwarm” sind rein zufällig. Unser Boot hat eine Windsteueranlage, bei der ein Servoruder die Lenkbewegung des Schiffes in Gang setzt. Es ist aus Holz und für einen Orca leicht zu zerbeißen. Sicherheitshalber muss ein Ersatzruder her. Hier kommt der zweite Profi ins Spiel. Dank Frank war innerhalb weniger Stunden eine Kopie meines alten Servoruders hergestellt und ausgeliefert. Und so konnte ich mich gleich auf die nächste Arbeit stürzen und das Servoruder lackieren.  Und das alte Ruder gleich mit. An dem musste vorher die Farbe ab und dann für beide Ruder 2k Epoxy-Grundierung drauf. Drei Schichten und dann nochmals drei Schichten 2k Epoxy-Unterwasserfarbe. Das dauert… (und ist giftig…). Ich hoffe, dass bis zum nächsten Termin am Boot alle Teile fertig zur Montage sind.

Und  nun zum Reiseequipment:

Das muss ja auch noch irgendwo hin. Zunächst müssen wir es aber zusammenstellen.  Wer unsere vorherigen Blogbeiträge gelesen hat kann sich vielleicht vorstellen, was alles an Bord seinen Platz finden muss. Claudia hat nun bereits einige Kisten thematisch gepackt und wir werden im Boot gemeinsam festlegen, wo wir was verstauen wollen. Ganz grob unterscheiden wir (unter Deck) folgende Punkte:  Verpflegung, medizinische Ausrüstung, Hygiene-/ Kosmetikartikel, Kleidung für vier Personen, bewegliche Ausrüstung Schiff, Ersatzteile, Ersatzsegel, Sicherheitsausrüstung für vier Personen  usw.  Durch den Einbau des Wassermachers haben wir nun zusätzlichen Stauraum gewonnen. Aber trotzdem müssen wir uns sehr einschränken. So werden wir in allen Kabinen zusätzliche Stellflächen für unsere Ausrüstung finden müssen. Dass soll dann im April festgelegt werden, sodass wir dann bis Juli passgenaue Lösungen gefunden haben. Das Boot wird so Stück für Stück beladen,  (bis es so schwer ist das es untergeht). Das wird ein Spaß.

Tja und wenn wir was wiederfinden wollen, sollten auch noch Listen erstellt werden, aus denen der Ablageort und die Menge der jeweiligen Ausrüstung hervorgeht. 

Das Thema Ausrüstung treibt uns nun schon viele Wochen um und regt uns zum Nachdenken an. Was benötigen wir eigentlich zum Leben? Worauf können und wollen wir verzichten? Welche Luxusartikel nehmen wir mit auf die Reise? 

Es gibt Segler, die fahren mit einer automatischen Kaffeemaschine und einer Waschmaschine los, können Eiswürfel im Gefrierschrank herstellen oder sich ihr Essen in der Mikrowelle warm machen. 

So komfortabel geht es bei uns nicht zu. Wir wollen (und müssen) uns auf ein Minimum beschränken. Der größte Luxus sind der Wassermacher,  der Kühlschrank und – wenn man so will – ein Gasherd mit Backofen. Manchmal gibt sogar warmes Wasser. Wäsche waschen wir per Hand, geduscht wird draußen. Geschirrspüler – Fehlanzeige. Was benutzt wurde, wird umgehend abgewaschen und wieder an seinen Platz geräumt.  

Mal sehen ob das klappt…

 

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