Rettungsinsel

Es gibt Ausrüstungsgegenstände, die man am liebsten nie benötigt.  Dazu zählt die Rettungsinsel. Wer steigt schon gern vom sinkenden Schiff in eine Art Schlauchboot mit aufblasbarem Dach?  Trotzdem sollte der Ernstfall vorher geprobt werden. Der Skipper hat darauf bestanden – die Crew war nur mäßig begeistert. Claudias Einwände wie: “Die Rettungsinsel brauchen wir sowieso nicht.” oder “Übt das ohne mich, ich mache in der Zwischenzeit Fotos von Euch” halfen ihr aber letztlich nicht.

Jetzt brauchten wir nur noch eine Rettungsinsel. Wir hatten eine 37 Jahre alte Insel von Jürgen und Brigitte bei  Kauf von GOOD FELLOW  mitbekommen, die nicht mehr zugelassen ist. Zum Üben ideal. In der Hoffnung, dass die Insel noch funktioniert, ging es nach Braunsbedra zum Geiseltalsee. Warm in Neopren oder Trockenanzug gepackt standen wir auf dem Steg und ließen die Rettungsinsel in ihrer Kunststoffschale ins Wasser. Über eine Reißleine sollte sie sich dann automatisch aufpumpen.  Ob das nach 37 Jahren noch funktioniert?  Luise und ich zogen an der Leine bis es einen kleinen Knall gab, dann platzte die Verpackung auf. Die Insel richtet sich langsam auf. Schließlich stellte sich das Dach mit einem “Plopp” auf. Claudias letzte Hoffung, heute nicht nass zu werden, schwand.  Nun ging es ab ins Wasser. Ein kleiner Schubs, ein kurzer Schrei und schon schwamm unsere Capitana im See zielstrebig zur Insel – geht doch!  Aber wie kommen wir vom Wasser in die Insel?

Ich stand auf dem Steg und habe beobachtet, wie die Rettungsinsel aufgeblasen wurde. Mama hat sich auf den Steg gesetzt und wollte “langsam” ins Wasser rein, aber ich stand hinter ihr und habe sie rein geschupst, sonst hätte das ewig gedauert. Ich sprang hinterher und bin zur Insel geschwommen, wo schon Mama versucht hat rein zu kommen. Wir haben erstmal gesucht, wo es überhaubt rein geht, bis wir so eine kleine Strickleiter gefunden haben. Papa und ich haben Mama geholfen rein zu kommen. Jetzt kam auch Juliane angeschwommen und hat mir dann geholfen auch rein zu kommen. Das Reinklettern war ziemlich schwierig, weil die Strickleiter nach hinten weg gedrückt wurde, als wir rein wollten. Während Jule und Papa auch rein geklettert kamen, habe ich mich umgeschaut und fand ein paar Sachen, die zum Überleben sind, dabei waren zwei Paddel, eine Luftpumpe,  ein Schwamm, Flickzeug falls ein Loch in der Insel ist, Angelzeug, etwas zum Wasser raus machen und noch ein paar andere Dinge. Als alle drin waren, war es ziemlich eng obwohl das eine 5 Personen Rettungsinsel war. Zum Schluss haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht und sind dann wieder raus gesprungen, was auf jedenfall leichter war als rein zu kommen. Erst jetzt hat sich Mamas Übungsrettungsweste geöffnet,weil sie nicht an der Leine gezogen hatte. Ich fand die Übung ziemlich lustig und toll, aber ich hoffe wir müssen das nie im Ernstfall machen! 

Luise

 

2 Kommentare zu „Rettungsinsel“

    1. Hallo Christian,

      stimmt, es war eine interessante Erfahrung. Ich möchte das bei schwerer See nicht machen müssen. Viele Grüße Marko

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